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Vieweg Computeralgebra


Wolfram Koepf
Höhere Analysis mit DERIVE
1994. XII, 206 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen, Beispielen und Übungsaufgaben sowie Mustersitzungen mit DERIVE.
Paperback, DM 39,50, ISBN 3-528-06594-X.
Das Buch ist vergriffen. Daher kann es HIER heruntergeladen werden.

Dieses Lehrbuch der mehrdimensionalen Analysis setzt das Buch ,,Mathematik mit DERIVE'' fort, das der Autor zusammen mit Adi Ben-Israel und Robert P. Gilbert geschrieben hat. Neu bei beiden Büchern ist die Zuhilfenahme des symbolischen Mathematikprogramms DERIVE als technisches Hilfsmittel zur praxisnahen und dennoch strengen Wissensvermittlung. Alle dargestellten Konzepte werden durch praktische Übungen mit DERIVE unterstützt. Dabei werden sowohl die numerischen als auch die symbolischen und graphischen Fähigkeiten solcher Computeralgebrasysteme zum besseren Verständnis der betrachteten Konzepte herangezogen.

Inhaltsangabe
Kapitel 1: Metrische Räume und Stetigkeit Konvergenz in metrischen Räumen Topologie metrischer Räume Stetige Funktionen zwischen metrischen Räumen Stetigkeit von Vektorfunktionen mehrerer Variablen
Kapitel 2: Mehrdimensionale Differentiation Partielle Differenzierbarkeit Differenzierbarkeit mehrdimensionaler Funktionen Taylorsche Formel Lokale Extrema
Kapitel 3: Implizite Funktionen und Iteration Implizite Funktionen zweier Variablen Iteration in metrischen Räumen Implizite Funktionen mehrerer Variablen
Kapitel 4: Gewöhnliche Differentialgleichungen Explizite Differentialgleichungen erster Ordnung Elementare Lösungstechniken Differentialgleichungen höherer Ordnung
Kapitel 5: Kurven im Parameterdarstellungen von Kurven Kurven und Tangenten Rektifizierbarkeit und Kurvenlänge Funktionen mit beschränkter Variation Riemann-Stieltjes-Integrale Kurvenintegrale
Kapitel 6: Mehrdimensionale Integration Integration über Quader Iterierte Integrale und der Satz von Fubini Integration über Jordan-meßbare Mengen Der Transformationssatz
Kapitel 7: Integralsätze Der zweidimensionale Integralsatz von Gauß Dreidimensionale Flächen Der dreidimensionale Integralsatz von Gauß Der Satz von Stokes
Literaturverzeichnis Symbolverzeichnis DERIVE Stichwortverzeichnis Stichwortverzeichnis

Vorwort
Dies ist der zweite Teil des im Rahmen meiner Analysis-Vorlesungen am Fachbereich Mathematik der Freien Universität Berlin entstandenen Materials, das den Band


Koepf, W., Ben-Israel, A. und Gilbert, R. P.
Mathematik mit DERIVE
Vieweg-Verlag, Braunschweig-Wiesbaden, 1993
ISBN 3-528-06549-4

fortsetzt. Bei Verweisen auf Sätze, Definitionen, Beispiele usw. aus dem Buch Mathematik mit DERIVE ist die entsprechende Nummer mit einer vorgestellten ,,I.'' angegeben. Ferner ist zum einfacheren Auffinden die jeweilige Seitenzahl ebenfalls zitiert.
Das vorliegende Buch behandelt den üblichen Kanon der mehrdimensionalen Analysis, wie er an einer deutschen Hochschule im Rahmen des zweiten und teilweise des dritten Semesters durchgenommen wird, mit dem Unterschied, daß wieder das Computeralgebrasystem DERIVE als didaktisches Hilfsmittel eingesetzt wird. Die Analysis-Vorlesung habe ich vom Sommersemester 1992 bis zum Sommersemester 1993 abgehalten, nachdem ich mich im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung zusammen mit Robert P. Gilbert (University of Delaware, USA) und Adi Ben-Israel (Rutgers-University, USA) für ein Jahr an der University of Delaware mit der Einbindung von DERIVE in die Mathematikausbildung beschäftigt hatte. Ferner wurde mein Projekt in den Jahren 1990-1992 von der FNK (Ständige Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs) der FU Berlin gefördert.
DERIVE vereinigt graphische Fähigkeiten, die der Bearbeitung mit Papier und Bleistift gänzlich versagt bleiben, mit bemerkenswerten numerischen und symbolischen Rechenfähigkeiten, die häufig über die Möglichkeiten einer Handberechnung weit hinausgehen, und ist dabei kinderleicht zu bedienen. Hat man bereits die eindimensionale Analysis mit DERIVE unterrichtet, können sich die Studenten dieser Fähigkeiten nun bereits recht professionell bedienen, was die Verständlichmachung vieler mehrdimensionaler Konzepte sehr erleichtert, ob nun durch dreidimensionale Graphiken, durch numerische oder durch symbolische Rechnungshilfestellungen. Ich habe DERIVE gegenüber anderen Computeralgebrasystemen wie AXIOM, MACSYMA, MAPLE, MATHEMATICA oder REDUCE den Vorzug gegeben, da es auf jedem IBM-kompatiblen PC lauffähig, recht preiswert und dabei besonders benutzerfreundlich ist. Hinzukommt, daß DERIVE nur bescheiden programmierfähig ist, mit dem Vorteil, daß man auch keine Zeit für eine Programmierausbildung verschwenden kann. Ich habe weiterhin die Erfahrung gemacht, daß Studentinnen und Studenten, die erst einmal Erfahrungen mit DERIVE gesammelt haben, dann auch keine oder nur geringe Schwierigkeiten haben, ein anderes Computeralgebrasystem anzuwenden.
In erster Linie ist das Buch für Mathematikstudenten an deutschen Hochschulen gedacht. Es ermöglicht, den kanonischen Stoff durchzunehmen und den Studentinnen und Studenten gleichzeitig die intelligente Benutzung von DERIVE beizubringen. Dabei wurde die Benutzung von DERIVE nicht zum Selbstzweck, sondern als didaktisches Hilfsmittel eingesetzt. Wirklich rechenintensive Problemstellungen sind dann nicht von vornherein aussichtslos.
Die im Buch integrierten DERIVE-Sitzungen habe ich als Dozent mit DERIVE vorgeführt. Dazu genügen im Prinzip Folien mit der Bildschirminformation von DERIVE. Besser ist natürlich ein LCD-Display-Bildschirm, mit dem sich mit Hilfe eines Overheadprojektors der Computerbildschirm an die Wand projizieren läßt. Mit dieser Ausrüstung können die DERIVE-Sitzungen direkt vorgeführt werden.
In der Regel war eine der 5 wöchentlichen Übungsaufgaben zur expliziten Benutzung von DERIVE gedacht. Zur Behandlung der Übungsaufgaben standen meinen Studentinnen und Studenten die PCs des Computer-Labors am Fachbereich Mathematik zur Verfügung.
Im übrigen stellte sich heraus, daß nur sehr wenige Studentinnen und Studenten noch keine Berührung mit Computerprogrammen gehabt hatten und daß den meisten die Arbeit mit DERIVE leicht fiel.
Die Benutzung von Computeralgebraprogrammen wie DERIVE im Mathematikunterricht ist ein hochaktuelles Thema, wie folgende Beispiele zeigen: Daher möchte ich die Lektüre und den Einsatz dieses Buchs auch folgendem Personenkreis wärmstens ans Herz legen: Zwar ist das Gesamtniveau des Buchs sowohl für Gymnasien als auch für Fachhochschulen ohne Zweifel zu hoch, wenn man aber die Beweise wegläßt bzw. verkürzt und sich auf die Benutzung von DERIVE konzentriert, kann das Buch gute Hilfe leisten.
Hier seien einige Beispiele möglicher Unterrichtsprojekte aufgeführt, bei denen die Benutzung von DERIVE sehr hilfreich sein kann: Nun ein paar Worte zur Gestaltung des vorliegenden Buchs: Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen recht herzlich bedanken, die bei der Durchführung des vorliegenden Buchprojekts mitgewirkt bzw. sie ermöglicht haben. Insbesondere bedanke ich mich bei der Alexander von Humboldt-Stiftung für das zur Verfügung gestellte Feodor-Lynen-Forschungsstipendium, bei der FU Berlin für die Förderung meines Forschungsprojekts Symbolische Programmierung sowie beim Fachbereich Mathematik der Freien Universität Berlin für die Zuweisung eines Forschungstutors.

Berlin, am 10. Dezember 1993, Wolfram Koepf

Wolfram Koepf
Wed Aug 25 12:13:14 MET DST 1999